Arbeitgeber und Arbeitnehmer investieren viel Ressourcen in die Suche nach neuem Personal oder nach einem neuen Job. Dabei können Personalvermittlungen der Helfer zur richtigen Zeit sein. Doch welche Vermittlungsform ist die richtige für die eigenen Ansprüche? Der nachfolgende Beitrag klärt auf.
Die Welt der Personalvermittlung
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels stellt die Suche nach neuen Mitarbeitern einen hohen Aufwand dar. Qualifiziertes Personal zu finden, will gelernt sein. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Formen der Personalvermittlung, die für alle Anforderungen den entsprechenden Benefit bereithalten.
Direktvermittlung
Personalvermittler suchen nach dem passenden Bewerber für eine ausgeschriebene Stelle in einem Unternehmen. Bei der Vermittlung erhält der Bewerber, sofern sein Profil den Anforderungen entspricht, einen Vertrag mit dem auftraggebenden Unternehmen.
Arbeitnehmerüberlassung
Auch bekannt als Leiharbeit oder Zeitarbeit stellt diese Form der Vermittlung eine Art Leasing dar. Die Personalvermittlung besitzt einen Pool an Mitarbeitern, die in die unterschiedlichen Firmen entsendet werden. Auf Basis einer befristeten Tätigkeit können so produktionsstarke Zeiten oder Mitarbeitermängel in Betrieben ausgeglichen werden.
Die Überlassung macht die Personalvermittlung zu einem Verleiher, der Arbeitnehmer unter seine Verwaltung nimmt. Sie koordiniert die Einsatzorte, Einsatzzeiten und kümmert sich um die Lohnzahlung sowie weitere organisatorische Aufgaben. Zusammengefasst eine indirekte Form der Personalvermittlung, da die Arbeitskräfte nur entliehen werden.
Unternehmen sparen sich bei dieser Variante den Aufwand für die Verwaltung und Bewerbungsverfahren. Zudem profitieren sie von einem System, das ihnen in Fällen von Krankheit oder Urlaub den erforderlichen Ersatz zur Verfügung stellt.
Headhunter
Personalberater, die meist selbst in dem Fachbereich gearbeitet oder eine hohe Position begleitet haben, bilden die perfekte Grundlage für die Mitarbeitersuche in ihrem Bereich. Sie erstellen mit den Unternehmen zusammen ein genaues Profil der Tätigkeit und suchen direkt qualifizierte Fachkräfte. Unter anderem übernehmen sie im Anschluss die Bewerbungsgespräche und die Überprüfung aller erforderlichen Bewerberunterlagen. Der Auftraggeber muss in diesem Falle keine Zeit in die Personalsuche investieren, sondern bekommt den besten Bewerber zur Seite gestellt.
Aufgrund der hohen Kosten und da der Headhunter nur die Suche des Personals übernimmt, kommen sie nur bei höheren Positionen zum Einsatz.
Recruiter
Das eigentliche Komplettpaket der Personalvermittlung. Recruiter waren oder sind bereits in einem Unternehmen für die Mitarbeitergewinnung verantwortlich. Sie kennen nicht nur den Arbeitsbereich wie ihre Westentasche, sondern können neben der Mitarbeitervorauswahl auch einiges für das Image eines Unternehmens erledigen. Unter anderem besitzen sie einen anderen Blick auf die Arbeitsplatzattraktivität.
Mit wertvollen Anregungen und dem Ausbau eines gemeinsamen Prozesses können Recruiter die richtigen Stellschrauben bedienen, um den Arbeitgeber interessanter zu machen, Bewerber anzulocken und für geregelte Strukturen im Personalmanagement sorgen.
Welche Kosten kommen auf die Unternehmen zu?
Wer sich für eine Personalvermittlung oder einen Headhunter entscheidet, muss die Leistung mit jedem abgeschlossenen Auftrag entlohnen. Mitunter verlangen die Vermittler aber auch einen Teil des Honorars bereits bei Vertragsabschluss, den Rest nach Erfüllung der Pflicht.
Kalkulierbarer sind die Kosten für die indirekte Personalvermittlung. Unternehmen, die die Leistungen einer Zeitarbeitsfirma in Anspruch nehmen, zahlen monatlich einen festen Betrag, für den sie Mitarbeiter entleihen können. Entweder als Dauerlösung oder zur Abdeckung von Engpässen. Werden keine Mitarbeiter mehr entliehen, enden Vertrag und Zahlungspflicht.
Achtung Verwechslungsgefahr
Personalvermittlung ist nicht gleich Arbeitsvermittlung. Unternehmen, die von Unternehmen beauftragt werden, um nach Personal zu suchen, sind Personalvermittlungen und auch Headhunter. Die Gebühren für die Dienstleistung erhalten sie von den Firmen.
Arbeitsvermittler hingegen suchen die passende Stelle für Arbeitnehmer. Das Honorar ist vom Auftraggeber, in dem Falle der Einzelperson, zu tragen.
Sicherung der Seriosität in der Zeitarbeit für Entleiher und Arbeitskräfte
Immer noch ein umstrittenes Thema: die Zeitarbeit. Während bei der direkten Vermittlung der Arbeitsvertrag mit dem suchenden Unternehmen geschlossen wird, sind Zeitarbeiter bei dem Unternehmen des Personaldienstleisters angestellt und werden nach Bedarf eingesetzt.
Um schwarze Schafe in der Branche zu meiden, gibt es einfache Tricks, die den Anbieter als seriös identifizieren.
- Erlaubnis der Bundesagentur für Arbeit: Personaldienstleister mit einem fairen und guten Angebot für Arbeitnehmer und Entleiher verfügen über eine entsprechende Bescheinigung, die sie als Zeitarbeitsfirma ausweist.
- Gleichbehandlung: Arbeitnehmer, die bei Zeitarbeitsfirmen angestellt sind, sollten die gleichen Bedingungen erhalten wie Angestellte im Entleihungsunternehmen.
- Gleiche Bezahlung: Zeitarbeiter sollten den gleichen Lohn wie das Stammpersonal in Entleihunternehmen erhalten. Viele Anbieter haben sich unter anderem einem Tarifvertrag angeschlossen, der die Standards für eine Stelle festsetzt. Lohnunterschiede kommen häufig zustande, weil die Tarife auf Basis der Betriebszugehörigkeit festgelegt sind. Wer neu einsteigt, startet automatisch bei der niedrigsten Stufe.
Welche Vorteile ergeben sich aus der Personalvermittlung?
Zunächst profitieren Unternehmen von den Dienstleistungen. Sie müssen weniger Zeit und Aufwand in die Suche nach geeigneten Mitarbeitern investieren. Gerade bei der Zeitarbeit besteht ein konstanter Pool an Mitarbeitern, weil diese bei Ausfällen seitens der Verleihfirma ersetzt werden.
Aber auch Arbeitskräfte profitieren: Leiharbeitern steht die Fortzahlung des Gehalts zu, auch wenn ein Entleihunternehmen keinen Bedarf mehr hat. Die „arbeitsfreie“ Zeit wird nicht zu einem Nachteil, während die Zeitarbeitsfirma nach einer neuen Position sucht. Darüber hinaus können vor allem Ungelernte viele Erfahrungen sammeln, da die Einsatzorte wechseln.
Alle Arbeitnehmer bekommen die Chance, zu zeigen, was in ihnen steckt. Wer herausragt, kann nach dem befristeten Verhältnis in der Zeitarbeitsfirma durchaus in seinem Leihunternehmen im Stammpersonal Fuß fassen.
Fazit zur Personalvermittlung
Sie kann ein wichtiger Helfer sein, um Stellen aller Art zu besetzen. Besonders bei Recruitern profitieren die Unternehmen von der Erfahrung der Person. Sie hat den richtigen Blick für das Gesamtkonzept und steht mit wertvollen Tipps bereit, um die Modalitäten zu verbessern.
Wer keine hochkarätigen Positionen vergeben und lediglich den Personalschlüssel in Stoßzeiten aufstocken möchte, kann sich an eine Zeitarbeitsfirma wenden. Sie verleiht die erforderlichen Kapazitäten für einen monatlichen Festpreis. Auf dieser Basis sind die Kosten gut kalkulierbar.
Quellen:
https://karrierebibel.de/zeitarbeitsfirmen/
https://www.randstad.de/unternehmen/personalvermittlung/
https://www.arbeitstipps.de/personalvermittlung-was-ist-das-und-wie-funktioniert-sie.html
https://www.unternehmer-deutschlands.de/johannes-pelzer-recruiting-trainer/
