Eine Strandmuschel ist ein Zelt, welches von einer Seite offen ist. Wie der Name vermuten lässt, ist es zur Benutzung am Strand gedacht, wo es vor leichtem Regen als auch vor Sonne und Wind schützt. Natürlich kann die Strandmuschel das aber auch im heimischen Garten, im Stadtpark oder dient als Rückzugsort bei Openair-Festivals. Die meisten Modelle verfügen über einen Boden, einige lassen sich zudem verschließen.
Vorteile der Strandmuschel gegenüber dem Sonnenschirm
Das praktische Strandzelt hat weitaus mehr zu bieten als bloß Sonnenschutz.
- Windschutz
- Regenschutz
- Strandmuscheln mit Boden schützen weitgehend vor Sand
- Privatsphäre dank Sichtschutz und einen Rückzugsort, vor allem für Kinder
- verschließbare Strandmuscheln sind ideal, um sich am Strand umzuziehen
- Wertgegenstände sind vor fremden Blicken geschützt
- Dank Heringen oder Sandsäcken halten gute Strandmuscheln selbst stärkerem Wind stand
- einfacher Transport
- Strandmuscheln nehmen kaum Stauraum ein
- geringes Gewicht
- manche bieten zusätzlich Schutz vor Moskitos
Arten von Strandmuscheln
Die trendigen Sonnenzelte unterscheiden sich, abgesehen von der Größe und Farbe, vor allem nach ihrer Art des Aufbaus. Daraus ergeben sich verschiedene Vor- und Nachteile. Grundsätzlich lassen sie sich in drei Typen kategorisieren:
Wurfzelte
Zusammensteckbare Strandmuscheln und solche mit Quick-Up System.
Zusammensteckbare Strandmuschel/Wurfmuschel
Die Wurfmuschel ist ein Wurfzelt, auch Pop-Up Strandmuschel oder Automatik-Strandmuschel genannt. Sie ist besonders beliebt, da sie sich von selber innerhalb von Sekunden entfaltet, sobald sie der Transporttasche entnommen wird. Kaum am Strand, steht der Sonnenschutz, ohne langwieriges Aufbauen. Das Zusammenfalten gestaltet sich allerdings schwieriger. Auf YouTube gibt es aber unzählige Videos, die Schritt für Schritt erklären, wie es funktioniert. Mit etwas Übung klappt der Zusammenbau dann ebenfalls in kürzester Zeit. In verpacktem Zustand nehmen sie mehr Platz ein als andere Strandmuscheln, was vor allem bei Flugreisen unpraktisch ist. Zudem sind sie etwas kostspieliger als die zusammensteckbare Variante.
Zusammensteckbare Strandmuschel
Sie sind wie ein normales Zelt aufzubauen. Der einzige Unterschied ist die offene Seite, weshalb diese Art von Strandmuschel auch als Halbzelt bekannt ist. Sie zeichnen sich durch ein besonders kleines Packmaß aus, sind stabil und gehören zu den kostengünstigsten Schattenspendern. Der umständlichere Auf- sowie Abbau ist der einzige Nachteil, den diese Sonnenzelte aufweisen. Bei Modellen ohne farbliche Kennzeichnung, wo die einzelnen Stangen einzufädeln sind, ist zusätzliche Geduld erforderlich.
Quick Up Zelte
Das sind selbstaufbauende Sonnenzelte und vereinen die Vorteile von Pop-Up sowie der zusammensteckbaren Modellen. Der Auf- und Abbau erfolgt völlig unkompliziert, indem sie einfach aufgespannt werden, ähnlich wie ein Regenschirm. Praktisch ist zudem das kleine Packmaß und die Stabilität der Quick-Up Strandmuscheln. Tatsächlich bietet diese Variante kaum Nachteile, außer dass sie etwas teurer ist. Bei starkem Wind ist es nötig, sie zusätzlich mit Heringen und Seilen zu sichern.
Kaufkriterien einer Strandmuschel
Wer eine Strandmuschel kaufen will, stellt schnell fest, dass die Auswahl riesig ist. Folgende Zusammenstellung von Kaufkriterien erleichtern den Vergleich der verschiedenen Produkte, um einen Fehlkauf zu vermeiden.
UV-Schutz
Da eine Strandmuschel in erster Linie vor der Sonne schützt, ist der UV-Schutz einer der wichtigsten Faktoren. Viele Hersteller geben den Lichtschutzfaktor an. Dabei handelt es sich allerdings oft nur um einen Schätzwert. Um sicherzugehen, dass das gekaufte Produkt seine Versprechungen einhält, unbedingt auf ein gültiges UV-Zertifikat nach UV Standard 801 achten! Strandmuscheln bieten einen Schutzfaktor von dreißig bis höchstens achtzig. Für Babys oder bei einer sehr hellen, sensiblen Haut empfiehlt sich ein Lichtschutzfaktor von über fünfzig.
Ausstattung
Manche Strandmuscheln sind mit verschiedener Ausrüstung ausgestattet. Je nach individuellen Bedürfnissen sind diese mehr oder weniger sinnvoll.
- Innen am Sonnenzelt angebrachte Taschen halten Ordnung. So sind Wertsachen vor neugierigen Blicken geschützt und Sonnencremes oder Spielsachen stets griffbereit.
- Fenster sorgen für mehr Belüftung in der Strandmuschel und erlauben einen Blick nach außen.
- Moskitonetze eignen sich vor allem für Gegenden, in denen diese lästigen Blutsauger vermehrt vorkommen, wie in den Tropen.
- Strandzelte mit verschließbarem Eingang bieten den Vorteil, dass Wertsachen sicherer aufbewahrt sind. Sie erleichtern zudem das Umziehen vor Ort.
- Ein integrierter Boden hält den Sand weitgehend von Rucksäcken und Taschen fern, schützt vor Insekten sowie Unebenheiten im Untergrund. Im Idealfall ist er wasserfest.
Material
Es ist wichtig, bei der Strandmuschel auf qualitativ hochwertige Materialien zu achten. Schließlich soll sie Sonne und Wind genauso problemlos standhalten wie längeren Zeiten der Aufbewahrung. Das Gestänge besteht idealerweise aus Fiberglas oder verchromtem Material. Beides setzt keinen Rost an, verformt nicht und ist stabil. Die Außenseite der meisten Strandmuscheln ist aus Polyester gefertigt. Der robuste Stoff ist pflegeleicht, wasser- sowie staubabweisend und wiegt nur wenig. Eine zusätzliche Silberbeschichtung erhöht den UV-Schutzfaktor.
Packmaß und Gewicht
Wohin geht die Reise? Wer ohne Auto unterwegs ist, will keinen schweren, sperrigen Sonnenschutz herumtragen. Auf Flugreisen ist das Gepäck zudem limitiert. Unbedingt nachprüfen, ob die verpackte Strandmuschel in den Koffer passt! Im Familienurlaub mit Kindern ist eine größere Strandmuschel nötig. Falls diese zu sperrig ist, um im Flieger mitzunehmen, besteht die Möglichkeit, stattdessen zwei kleinere zu kaufen. Das Gewicht von Strandmuscheln liegt, abhängig von Größe und verwendetem Material, zwischen 800 Gramm und zwei Kilogramm.
Größe
Wie viele Personen benutzen die Strandmuschel? Entsprechend soll sie ausreichend groß sein, damit alle Familienmitglieder im Schatten liegen können. Die meisten Modelle bieten Platz für zwei bis drei, größere für drei bis vier Personen. Außerdem gibt es Familien-Sonnenzelte. Das bedeutet allerdings nicht, dass jeder komplett darin liegt, sondern nur jeweils mit dem Kopf und Oberkörper.
Zubehör
In der Regel ist im Lieferumfang von Strandmuscheln Zubehör zur Befestigung inbegriffen. Seien es Heringe oder seitlich angenähte Säcke, die es mit Sand oder Steinen zu befüllen gilt. Manche bieten sogar spezielle Heringe für die Verwendung in sandigem Untergrund an oder zusätzliche Seile. Aus Kostengründen lohnt es sich, die Strandmuschel bereits mit solchem Zubehör zu kaufen.
Wie viel kosten Strandmuscheln?
Das hängt von der Qualität, der Größe sowie von der Marke ab. Grundsätzlich kosten sie zwischen zehn und achtzig Euro. Bereits um die dreißig Euro herum finden sich wirklich gute Strandmuscheln. Wurfzelte und Quick-Up-Strandzelte sind mit durchschnittlich vierzig bis fünfzig Euro etwas teurer.
Sind Strandmuscheln überall erlaubt?
Fast überall. An einigen Orten sind sie verboten, weil sie die Sicht der Rettungsschwimmer hindern, die Heringe und gespannten Schnüre als Stolpergefahr gelten oder wegen des Küstenschutzes. An der Nord- und Ostsee sahen Pächter von Strandkörben ihre Einnahmen schwinden und stellten daher ein Verbot von Strandmuscheln auf, oder begannen, Plätze dafür zu vermieten.
An der Ostsee hat es sich durchgesetzt, dass Urlauber den Strandsonnenschutz nur in dafür gekennzeichneten Bereichen aufstellen dürfen. Das bei vielen Deutschen beliebte Reiseziel Mallorca hingegen erlaubt Strandmuscheln überall. In Parkanlagen in ganz Deutschland sind sie in der Regel ebenfalls ohne Einschränkungen erlaubt.
Fazit zur Strandmuschel
Der Sommer kommt, und mit ihm rücken der geplante Strandurlaub, Picknicke im Park und Nachmittage am Baggersee näher. Der perfekte Begleiter für all diese Aktivitäten: Die Strandmuschel! Sie spendet Schatten, schützt vor Wind und Regen, schafft ein wenig Privatsphäre und hält den Sand vom Rucksack fern. Wichtig ist, beim Kauf auf eine gute Qualität zu achten, damit sie jahrelang gute Dienste leistet. Essenziell ist der UV-Schutz, vor allem wenn Babys die Strandmuschel nutzen. Der Lichtschutzfaktor sollte für einen optimalen Schutz über fünfzig betragen und ein UV-Zertifikat aufweisen. Größe, Packmaß, Gewicht, Zubehör und Ausstattung richten sich nach den persönlichen Bedürfnissen. Dann gilt es nur noch, Sonnenschutz und Badeanzug einpacken, und los geht’s an den Strand!
Glossar
YoshiVideospielfigur von Nintendo, die in verschiedenen Spielen vorkommt.
WurfzeltEin Zelt, welches sich in einigen Minuten von selbst aufstellt. Gleichzeitig kann es ebenso schnell wieder zusammengefaltet werden.
MoskitosEs handelt sich dabei um eine tropische Stechmücke.
HeringeEine Art Zeltnagel, welches aus einem spitzen Blech besteht, was dem Zelt mehr Stabilität bietet.
UV-SchutzDer Schutz vor ultravioletten Strahlungen.
PESAbkürzung für Polyester.
HolsterEs handelt sich dabei um eine Tasche, die einen schnellen Zugriff des Inhalts zulässt.
UV-StrahlenLicht im Frequenzbereich der Optik in elektromagnetischer Ausführung, unsichtbar für das menschliche Auge und auf kleinen Wellen basierend, ist häufig die Eigenschaft von UV-Licht. UV-Strahlen können von der Sonne stammen aber auch aus Quarz- und Schwarzlichtlampen entstehen. Die Gefährlichkeit natürlicher UV-Strahlen richtet sich an die Wellenlänge von UV-A (maximal 380 nm) über UV-B bis UV-C (maximal 100–280 nm).
PolyesterBekannte Kunstfaser, die einen echten Stoff imitiert, aber kaum dehnbar ist.
YouTubePlattform, die online Videos aller Art zum Anschauen bereitstellt.
VHSMagnetbänder in Kassettenform, die zum Abspielen von Filmen vorgesehen waren und heute zur veralteten Technik zählen.
PolyesterPolyester sind synthetische Kunststoffe, die in der Produktion von alltäglichen Produkten zur Anwendung kommen, wie etwa PET-Flaschen, Folien und andere Konstrukte. Abwandlungen sind auch in der Textil-Industrie zu finden.
WasserfestProdukte mit dieser Kennzeichnung sind gegen Wasser geschützt. Doch Vorsicht: Manche Geräte besitzen lediglich einen Spritzwasserschutz vor Regen oder Nebel, andere überstehen sogar den Wasserdruck von mehreren Metern Unterwasser. Es gilt die beiliegenden Angaben zu lesen.
KiloKilo ist ein veraltetes Gewichtsmaß, heutzutage messen viele Hersteller oder Mediziner in Kilogramm.
DurchmesserDen größtmöglichen Abstand von Kugeln oder Kreise berechnen Anwender und Hersteller über die Maßangabe „Durchmesser“.
PolyestergewebeEin preiswertes aber robustes Gewebe aus Synthetik.
MeshEnglische Bezeichnung die im Produktbereich ein engmaschiges Netz erklärt.
FiberglasKunststoff mit Verstärkungen aus Glasstrukturen. Wird für stabile Möbel oder Sportgeräte aber auch Windgeneratoren genutzt.
PackmaßDefiniert die letztliche Größe zusammengelegter Gegenstände, wenn sie ihre Packungsgröße erreicht haben, wie beispielsweise gefaltete Decken.
MoskitonetzNetzstruktur zur Aufspannung an Zelten oder Türen und Fenstern. Es hält Insekten, insbesondere Mücken und Moskitos ab und verhindert so das Entstehen lästiger Stiche auf dem Körper.
SpannseileSeile zur Aufspannung von Zelten. Sie sorgen für einen stabilen Stand und halten herkömmliches Wetter im Regelfall aus.
HeringeAndere Bezeichnung für Erdnägel. Es sind metallene Objekte, selten aus Kunststoff, die das Spannseil von Zelten in der Erde festhält.
SchadstoffeInhaltssubstanzen, die dem Anwender einen gesundheitlichen Nachteil bieten können.
LichtschutzfaktorAngabe auf Sonnencreme, die multipliziert mit der Grundschutzzeit der Haut, je nach Hauttyp in Minuten angeben, wie lang ein Aufenthalt in der Sonne unbedenklich ist.
StrandkorbSitzgelegenheiten, die am Strand fest vorzufinden sind. Können nach Bedarf auch für den eigenen Garten gekauft werden. Verfügen über eine Sitzfläche für zwei bis drei Personen, ein stabiles Dach und zusätzliche Fußstützen.
Quellen