4.1 Glasschneider Test und weiterführende Informationen
Heimwerker, die mit Glas oder Fliesen arbeiten, suchen im Internet oft nach einem Glasschneider-Test, wenn sie nach einem passenden Gerät Ausschau halten. Ein solcher Test stellt verschiedene Modelle vor und prüft sie anhand verschiedener Kriterien. Diverse Institutionen oder auch Fachzeitschriften für Heim- und Handwerker führen solche Prüfungen nach den notwendigen Kriterien durch. Dazu zählen unter anderem: Objektivität, Repräsentativität und Transparenz. Die Ergebnisse können den Konsumenten bei ihrer Kaufentscheidung helfen.
Im Internet stoßen Interessenten jedoch auch leicht auf unseriöse Webseiten, die nur vorgeben, einen Test durchgeführt zu haben. Anstelle eines transparenten Tests finden sie aber intransparente Rankings auf. Kunden fällt es verständlicherweise schwer, die Bewertungen dieser Seiten richtig einzuordnen. Webseiten mit subjektiven Einschätzungen sollten in jedem Fall gemieden werden.
An dieser Stelle finden die Leser nicht die Ergebnisse eines Glasschneider-Tests, sondern einen Vergleich verschiedener Modelle. Hintergrundinformationen bietet der große Ratgeberteil, der die unterschiedlichen Arten von Glasschneidern detailliert vorstellt und ihre Unterschiede erklärt. Außerdem sind hier viele Tipps zur Auswahl, zum Kauf und zur Pflege eines solchen Gerät enthalten.
Allgemeines zu den Eigenschaften guter Glasschneider
Immer wieder finden Käufer Modelle mit Öl-Feed im Angebot. Das bedeutet, dass beim Einritzen permanenter Ölfluss die Schnittstelle schmiert. Dies schützt die Schneideräder vor Verschleiß und erhöht natürliche Spannkräfte im Material, was wiederum mechanisches Zerbrechen erleichtert. Anstelle eines Feeds können Schneidevorrichtungen zu Beginn des Arbeitsgangs auch in Öl getaucht werden.
Schneideräder und Klingen bestehen entweder aus gehärtetem Stahl/Metall oder Diamant. Geräte aller Art, welche mehrere Schnitträder besitzen, spalten Werkstücke unterschiedlicher Stärken. Gute Exemplare verfügen über Zubehör wie Ersatzräder, Schraubenzieher und Inbusschlüssel. Einige Glasschneider zerteilen auch Spiegelglas, Butzenscheiben oder Materialien wie Keramik. Schneider für Flachglas erfreuen sich einer hohen Nachfrage.
Im Gegenzug werden Kreisschneider relativ selten verwendet. Neben den genannten Arten von Schnittgeräten gibt es auch noch elektrische Glasschneider. Diese werden hauptsächlich im Handwerk zum Trennen besonders dicker Scheiben eingesetzt. Sie erzeugen ausschließlich gerade Schnitte.
Was kann ein ordentlicher Glasschneider?
Hinweise, wie brauchbare Glasschneider beschaffen sein sollten, geben nachfolgende Texte anhand dreier unterschiedlicher Varianten.
Flachglasschneider
Schnittgeräte dieser Bauart erinnern optisch an Stifte. Sie werden auf den Werkstoff gedrückt, anschließend erfolgt das manuelle Anritzen. Schablonen helfen, wenn es darum geht, die gewünschte Rillenform herzustellen. Das Zerbrechen entlang der Kerbe geschieht durch mechanischen Druck, wobei vereinzelt Holzlatten oder andere Gegenstände Hilfe leisten.
Derartige Geräte sind beispielsweise als Glasschneider für Fenster geeignet. Gute Exemplare verfügen über mindestens ein Schneiderad aus gehärtetem Stahl. Wurden mehrere Räder montiert, lassen sich damit Scheiben unterschiedlicher Stärken bearbeiten. Bei täglichem Gebrauch sollte geschliffener Diamant anstelle des Metallrads das Einritzen übernehmen. Permanente Ölzufuhr mindert den Verschleiß und begünstigt die Entstehung sauberer Schnittkanten. Da bei dieser Art Glaszuschnitt recht hoher Druck ausgeübt wird, ist es vorteilhaft, wenn der Griff eine möglichst rutschfeste Oberfläche aufweist.
Flaschenschneider
Getränkeflaschen, die aufwändig in der Glasbläserei produziert wurden, bekommen teilweise nach dem Leertrinken als Haushaltsgegenstände neue Aufgaben zugeteilt. Genau dafür gibt es den Flaschenschneider.
Käufer legen das zu spaltende Objekt auf Rollen, welche am Untergestell montiert sind. Dort befinden sich auch das Schneiderad oder die Klinge. Den Flaschenboden sichert eine Halteschiene. Zum Einritzen wird die Flasche entlang des Schnittrads einmal rundherum gedreht. Das Zerbrechen erfolgt durch Übergießen der Rille mit heißem und kaltem Wasser.
Ordentliche Geräte dieser Art haben ein stabiles Untergestell aus Edelstahl, was ein sicheres Aufstellen ermöglicht. Sie verfügen über eine Halteschiene sowie mindestens drei, besser fünf Rollen zum Auflegen und Drehen der Flaschen. Positionen von Schiene und Rollen sind justierbar, um Flaschen verschiedener Formen bearbeiten zu können. Optimale Eigenschaft besitzt rutschfestes Gummi als Material für die Halterollen. Das Schneiderad besteht auch bei diesem Gerätetyp oftmals aus Stahl. Viele Exemplare verfügen zum Ritzen über mehrere Räder unterschiedlicher Durchmesser. Gut wäre es, wenn die Schnittvorrichtung verstellbar ist.
Kreisschneider
Diese Art Schneider ritzt runde oder ovale Ausschnitte in Flachglas. Ein Saugnapf zur Befestigung am Werkstück bildet dessen Mittelpunkt. Daran dreht sich eine Metallschiene mit verstellbarem Schneiderad. Nach dem Anbringen des Saugnapfes wird um diesen herum das voreingestellte Schneiderad einmal kreisförmig gedreht. Das Herausbrechen erfolgt durch mechanischen Druck.
Kreisschneider besitzen einen Saugnapf, welcher per Schraube oder Hebel fixierbar ist. Eine Skala mit Zentimeter-Aufteilung erlaubt ein exaktes Einstellen gewünschter Durchmesser. Die Halterungen des Schnittrads verfügen möglichst über ergonomische Handgriffe.
Vor dem Kauf zu beachten
Welches Material soll geschnitten werden?
Wer ein Aquarium bauen will, benötigt Schneider für Flachglas. Bastler, welche aus Weinflaschen Blumenvasen machen möchten, brauchen einen Flaschenschneider. Runde Ausschnitte in ebenem Glas erfordern den Einsatz von Kreisschneidern. Zudem müssen beim Kauf die Stärken des zu spaltenden Materials Berücksichtigung finden. Diesbezüglich haben alle Glasschneider Obergrenzen. Zu bedenken bleibt auch, ob besondere Materialien wie Sicherheitsglas oder Butzenscheiben zerteilt werden sollen.
Welche Lebensdauer sollen Glasschneider haben?
Bei dieser Art Werkzeug steht Langlebigkeit in Beziehung zu materiellen Qualitäten. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Robustheit des Schneiderads oder der Klinge. Zum gelegentlichen Glasschneiden genügen entsprechende Vorrichtungen aus Metall. Für häufige Benutzung ist ein geschliffener Diamant zum Anritzen empfehlenswert. Bei regelmäßigem, professionellem Gebrauch sollte das gesamte Material hochwertig sein. Dafür bildet beispielsweise rostfreier Edelstahl eine ideale Basis.
Wird Zubehör gebraucht?
Als nützliche Beigaben gelten Ersatzräder oder Klingen, weil diese in gesondertem Ankauf ähnliche Kosten verursachen wie ein neuer Glasschneider. Inbusschlüssel und Schraubenzieher zum Tauschen von Schnittvorrichtungen leisten gute Dienste. Damit verstellen Nutzer bei Flaschenschneidern Rollen, Klingen und Halteschienen. Nicht immer liegt passendes Werkzeug dieser Art im Haushalt bereit. Arbeitshandschuhe oder Schleifpapier als Beigabe gehören dagegen meistens zur persönlichen Ausstattung. Sie lassen sich ansonsten für wenig Geld erwerben.
Tipps zum erfolgreichen Glasschneiden
Die Rille sollte möglichst in einem Zug geritzt werden. Wiederholungen des Vorgangs an gleicher Stelle verursachen unsaubere Schnittkanten. Nach dem Einritzen muss umgehend das Zerbrechen erfolgen, weil Spannungen im Werkstück ständig abnehmen, was wiederum Spaltungen zunehmend erschwert. Als Hilfestellung beim Einkerben gerader Linien sind Glaser- oder Schneidewinkel nützlich. Mit ihren komfortablen Dicke verhindern sie, dass Glasschneider darüber wegrutschen. Erfahrene Käufer schneiden erforderliche Krümmungen der Schnittlinie freihändig.
Anfänger sollten dazu Schablonen aus Pappe anfertigen. Diese werden einfach unter eine Scheibe gelegt, um deren Konturen nachzuziehen. Glasschneider ritzen gläserne Werkstücke nicht an jeder beliebigen Stelle. Beispielsweise können Schnittgeräte für Flaschen den Flaschenhals nur äußerst schwer spalten. In solchen Fällen sollte die Flasche in einen Schraubstock geklemmt werden, um mit dem Flachglasschneider entsprechende Schnitte durchzuführen. Bei allen Problemen bezüglich begrenzter Einsatzfähigkeit sind individuelle Ideen zu deren Lösung gefragt. Die Höhe des manuellen Drucks, welcher beim Einritzen und Brechen ausgeübt werden sollte, ist abhängig von dem Dicke- und Härtegrad des Glases.
Den erforderlichen Kraftaufwand schätzen Anfänger häufig falsch ein. Daher sollten sie zunächst an alten Scheiben üben. Beim Zerbrechen können Mittel wie Holzlatten helfen. Wer groben Druck per Hammer oder ähnlichem Gerät ausübt, riskiert einen unkontrollierten Bruch. Vielfach unterschätzt: Schneidewinkel von Geräten mit mehreren Schneiderädern unterschiedlicher Durchmesser in Beziehung zur Stärke des Werkstücks. Je dicker das Glas, desto größer der Schnittwinkel. Er kann durch Drehen am Schnitträdchen-Ring auf die erforderliche Millimeter-Angabe eingestellt werden. Hervorstehende Unebenheiten an Schnittkanten lassen sich recht gut abschleifen. Der Zeitaufwand dafür ist relativ hoch. Handschuhe und Schutzbrille gehören zur sicherheitsrelevanten Ausrüstung beim Schneiden von Glas.
Preislagen
Abgesehen von elektrischen Schnittgeräten liegen die durchschnittlichen Preise bei unter 50,- Euro. Dies gilt auch für Glasschneider mit Klinge aus Diamanten. Einfache Flachglasschneider gibt es für unter 10,- Euro. Hochwertige Qualität bei handbetriebenen Modellen erhalten Käufer bereits zwischen 20 und 30 Euro, unabhängig von der Bauart des Schnittgeräts. Unkomplizierte Beschaffenheiten bei entsprechend kostengünstiger Produktion erklärt ansatzweise die moderaten Preisspannen.
Hersteller
Zu den bekannten Herstellern von Glasschneidern zählen untenstehende Firmen.
Wolfcraft
Das deutsche Unternehmen produziert Werkzeuge inklusive Zubehör für Baumärkte und Fachhändler des Handwerks. Artikel dieses Labels wurden erstmals 1961 angeboten.
Silberschnitt
Hinter der Traditionsmarke steht die Bohle AG, deren Gründung auf Zeiträume vor dem Zweiten Weltkrieg zurückgeht. Sie produziert bis heute einen seit Jahrzehnten erhältlichen Glasschneider, welcher weltweit angeboten wird.
Mannesmann
Armaturen und Werkzeug beherrschen das Angebot der Brüder Mannesmann AG. Sitz des Unternehmens ist Remscheid.
Halovie
Die chinesische Firma vertreibt international unterschiedliche Haushaltsgegenstände.
Wer bietet Schnittgeräte zum Kauf an?
Kunden erhalten brauchbare Glasschneider bei verschiedenen Fachbaumärkten. Diese verfügen allerdings über kleinere Sortimente. Eine unschlagbar große Auswahl hält das Internet mit Onlineshops bereit. Weitere Gründe sprechen für den Kauf im Web. Beispielsweise entfällt die lästige Parkplatzsuche auf häufig überfüllten Stellflächen.
Fazit zu Glasschneidern
Glasschneider generieren in gläsernen Werkstücken Kerben, an denen diese dann zerbrechen. Das Handwerk, Bastler sowie Heimwerker benötigen derartige Geräte. Gute Flachglasschneider besitzen Schneideräder aus gehärtetem Metall, eine permanente Ölzufuhr sowie einen Griff mit rauer Oberfläche. Ein guter Flaschenschneider verfügt zudem über ein robustes Untergestell und justierbare Halte- und Schnittvorrichtungen. Aus hartem Stahl oder einem geschliffenen Diamanten sollten Schneideeinrichtungen immer beschaffen sein. Öl schützt diese vor unnötigen Verschleiß. Gleichzeitig erhöhen Schmierstoffe Spannungen im Glas. Vor dem Kauf ist zu bedenken, welches Material (Beispiele: Fensterglas, Flaschen, Butzenscheiben) geschnitten werden soll.
Dabei geht es auch um dessen substantielle Härte und Dicke. Schnittvorrichtungen aus gehärtetem Stahl oder geschliffenen Diamanten begünstigen eine lange Lebensdauer. Wichtiges Zubehör stellen Ersatzexemplare für Schneideräder dar sowie entsprechendes Werkzeug zum Austauschen. Nach dem Anritzen muss das Glas sofort gebrochen werden, damit Spannungskräfte keine Zeit erhalten, sich abzubauen. Winkel aus Holz stellen beim Einkerben gerader Linien nützliche Hilfen dar.
Das Spalten gläserner Werkstücke fordert Erfahrung und manuelles Geschick. Anfänger sollten mit alten Werkstücken üben, bevor die eigentliche Arbeit erledigt wird. Die durchschnittlichen Preise handbetriebener Glasschneider liegen bei unter 50 Euro.
Glossar
JustierbarBedeutet, dass etwas genau ausgerichtet werden kann.
CutterEs handelt sich dabei um den Zuschneider für die Tablette.
EdelstahlUnlegierter, besonders reiner Stahl besitzt die Norm EN 10020 und trägt die Bezeichnung Edelstahl. Er kommt in der Industrie, in der Produkterstellung oder in der Medizin zum Einsatz.
DurchmesserDen größtmöglichen Abstand von Kugeln oder Kreise berechnen Anwender und Hersteller über die Maßangabe „Durchmesser“.
HärtegradeHäufig eine Index für Stoffartige Materialien, wie beispielsweise bei Matratzen. Der Härtegrad definiert, wie hart oder weich der menschliche Körper aufliegt und wie angenehm dementsprechend der Schlaf ausfällt.
SchraubstöckeSie geben dem Werkstück auf Werkbänken halt. Ein Schraubstock wird meistens an der Werkbank befestigt, sodass dieser solide aufsitzt und nicht verrutschen kann.
ErgonomieErgonomie stammt auch dem Griechischen und beschreibt alle Vorgänge des ausgeglichenen Körpers. Heute werden ergonomische Produkte vertrieben, die besonderen Wert auf eine gute Haltung und Statik des Körpers legen.
WinkelWinkel in der Mathematik entstehen, wenn zwei Linien aufeinandertreffen. Der Vollwinkel beträgt 180°, stumpfe Winkel liegen darunter bis 91°, der rechte Winkel ist nur mit 90° bezeichnet und alle spitzen Winkel sind kleiner als der rechte Winkel. Winkel können aber auch einen Baustoff darstellen, da sie die Form eines Winkels haben und dienen zum Anbringen von Regalen oder der Abstützung von 2 Ebenen.
StahlGehärtetes und verarbeitetes Eisen, dass durch eine Hochtemperaturbehandlung zusätzlich an Halt und Belastbarkeit gewinnt. Stahl dient als Baumittel und ist Grundlage für Schrauben, Halteplatten oder Bauträgern.
PappeStarke Form des Papiers, besteht meistens aus ungereinigtem oder ungebleichtem Papier. Pappe ist mehrfach so stark wie Papier und dient als Rückseite für Blöcke, Bastelgrundlage oder ist Basis für Verpackungsmaterialien, wie Kartons oder Umverpackungen.
SicherheitsglasGlas, das so stark ausgeprägt ist, dass es bei Aufprall nicht in Scherben zerbricht, sondern zerspringt und dennoch eine geschlossene Fläche darstellt.
WerkstückAlte Bezeichnung für einen Gegenstand, der noch nicht fertig bearbeitet ist.
DiamantEdelstein, der ausschließlich aus Kohlenstoff besteht, der unter hohen Druck zusammengepresst wurde. Gilt es härtestes Material der Welt und findet nicht nur in der Schmuckindustrieanwendung.
OfferierenAnderer Begriff für anpreisen, anbieten oder präsentieren.
Stiftung WarentestInstitut, das sich um den Test von Produkten in Sicht auf Effektivität, Qualität und Funktion kümmert und die Bevölkerung mit Informationen hierzu versorgt.
Quellen